Wilhelm Kempff wurde 1895 in Brandenburg geboren und wuchs in Potsdam auf. Parallel zum Gymnasium besuchte er die Berliner Musikhochschule, wo er Schüler von Heinrich Barth wurde, der bei Carl Tausig und Hans von Bülow studiert hatte. 1918 debütierte er bei den Berliner Philharmonikern unter Arthur Nikisch. Seine erste solistische Auslandstournee führte Wilhelm Kempff 1919 nach Schweden und Finnland. 1920 entstanden seine ersten Schallplattenaufnahmen. Wilhelm Kempff war auch als Komponist tätig. Wilhelm Furtwängler leitete 1924 die Uraufführung seiner zweiten Sinfonie. In Potsdam spielte er 1930 den ersten seiner insgesamt über fünfzig Konzertzyklen der 32 Klaviersonaten Beethovens. Von Wilhelm Kempff ist das Bonmot überliefert: „Ich schätze mich glücklich, im Zeitalter der Bechsteine zu leben.“ Nach Kriegsende konzertierte er erneut weltweit. Berühmt wurden Kempffs jährliche Beethoven-Interpretationskurse im süditalienischen Positano. Wilhelm Kempff starb dort 1991 im Alter von 96 Jahren.
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