1984 in Hohhot, China, geboren studierte Haiou Zhang zunächst am Zentralkonservatorium Peking, anschließend an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Bernd Goetzke.
Nach zahlreichen Wettbewerbserfolgen startete Haiou Zhang 2005/06 seine Karriere mit stürmisch gefeierten Auftritten beim Braunschweig Classix Festival, zudem trat er beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Kissinger Sommer und anderen Festivals auf. 2010 gründete er in Niedersachsen sein eigenes Festival: das International Music Festival Buxtehude/Altes Land/Harburg/Stade, das sich vor allem an ein junges Publikum wendet. Ferner ist er seit 2020 Musikdirektor der Konzertreihe Öschberghof Klassik in Donaueschingen.
Haiou Zhang konzertiert als Solist und Kammermusiker in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien; seine Konzertauftritte führten ihn u.a. in das Konzerthaus Berlin, in die Hamburger Laeiszhalle, in die Tonhalle Düsseldorf, ins Beethoven-Haus Bonn, das Brucknerhaus Linz, das Concertgebouw Amsterdam, das Grand Theatre Shanghai, das Canadian Opera House in Toronto, die Sala São Paulo in Brazilien, die Esplanade Concert Hall in Singapur und viele andere. Zu seinen Partnern zählen u.a.die NDR Radiophilharmonie unter Andrew Manze, die Russische Nationalphilharmonie unter Vladimir Spivakov und das Staatliche Slowakische Sinfonieorchester unter Kerry Stratton. Des Weiteren konzertierte er als Solist mit Klangkörpern wie den Nürnberger Symphonikern, den Leipziger Philharmonikern, den Staatsorchestern Braunschweig und Oldenburg, der Philharmonie Südwestfalen oder dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven sowie international mit dem Orchestre Royal de Chambre de Wallonie, dem Lithuanian National Symphony Orchestra, der Estonian Sinfonietta, dem National Symphony Orchestra of Ukraine, dem Tbilisi Symphony Orchestra, dem National Chamber Orchestra of Armenia oder dem Macedonian Philharmonic Orchestra.
In den letzten Jahren konzertierte er in den renommiertesten Spielstätten Deutschlands: im großen Saal der Philharmonie Berlin, in der Elbphilharmonie Hamburg, im Gewandhaus Leipzig sowie in der Meistersingerhalle Nürnberg oder der Philharmonie Essen. Zuvor war er im November 2021 mit seinem Soloalbum „My 2020“ (hänssler CLASSIC) für die International Classical Music Awards nominiert. Seine Mozart-CD mit den Heidelberger Sinfonikern unter Thomas Fey wurde als offizieller Soundtrack für die Netflix-Serie "Haus des Geldes" aufgenommen und bekam weltweit große öffentliche Aufmerksamkeit.
Zu Haiou Zhangs Kammermusikpartnern zählen u.a. das vision string quartet, das Quatuor Hermès, das Quatuor Diotima, das Hába Quartett und Tianwa Yang.
Fotos: © Sören Lukas Schirmer
Mehr Informationen zu Haiou Zhang "My 2020" - Haiou Zhangs neue Bechstein-CD
Hänssler Classic "Meisterwerke sind in ihrer Zeitlosigkeit unersetzlich. Ich erinnere mich noch deutlich daran, als ich zum ersten Mal ein paar Takte des letzten Satzes von Beethovens Opus 109 hörte - das war vor etwa 20 Jahren und ich fühlte mich in diesem Moment zutiefst berührt und gefangen... Es war etwas wirklich Unbeschreibliches für mich. Ich habe immer geglaubt, dass ich nur Musikstücke aufnehmen sollte, zu denen ich mich stark verbunden fühle. Ich hatte das Gefühl, dass diese Komposition wie eine Erweiterung meiner eigenen musikalischen Sprache wachsen würde. Es ist mir jetzt sehr klar, dass Opus 109 immer die Musik sein wird, die mich durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitet, und das Gleiche gilt auch für Opus 111. Ich muss zugeben, dass ich mich total in die Variationen, die in Opus 111 zu finden sind, verliebt habe. Ich wollte unbedingt Teil dieser besonderen Welt sein, die von den zerbrechlichen und erhabenen Farben umgeben ist, die zwischen den "pp" und "ppp" ("sehr leise" und "extrem leise") Teilen des Werkes zu finden sind und die ganze besondere Atmosphäre ausmachen. Es scheint, als ob man in die Unendlichkeit getrieben wird - irgendwie als könnte es einen sogar an einen erhabenen Ort ohne Konflikte, Schmerz und Böses bringen." (Haiou Zhang)
Das Magazin Pizzicato lobt Haiou Zhangs kraftvollen Zugriff, seine Spontanität sowie sein gutes Gefühl für den improvisatorischen Wagemut Beethovens. Abstrakt und konkret zugleich, schafft seine Gestaltung die Balance zwischen dem rein Spielerisch-Technischen und dem Expressiven, zwischen Grübelei und Unruhe.
Dieses Album wurde auf einem C. Bechstein Konzertflügel D 282 im Oktober 2020 in der Ölbergkirche Berlin aufgenommen.
Haiou Zhang spielt Liszt
Haiou Zhang, einer der besten chinesischen Pianisten der jüngeren Generation, hat 2010 in der Berliner Siemensvilla für DeutschlandRadio auf einem C. Bechstein Konzertflügel D 282 ein Liszt-Programm aufgenommen, das im Januar 2011 auf seiner Debüt-CD für Hänssler Classic erschienen ist. Passend zum 200. Geburtsjahr von Franz Liszt hat der Virtuose unter anderem Liszts h-Moll-Sonate eingespielt, die am 22. Januar 1857 in Berlin durch Hans von Bülow auf einem Flügel von Carl Bechstein zur Uraufführung gebracht worden war. Darüber hinaus hat Haiou Zhang „Les jeux d'eaux à la villa d'este“ aus „Années de pèlerinage“, „Funérailles“ aus „Harmonies poétiques et religieuses“, „St. François d'Assise préchant aux oiseaux“ aus „Deux Légendes“ sowie die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 in der Bearbeitung von Vladimir Horowitz (1903-1989) aufgenommen. Hörenswert!
„Fingerprints“ von Haiou Zhangs
„Meine CD ,Fingerprints’ enthält Kompositionen verschiedener Stil-Richtungen und Epochen; so unterschiedlich die Werke auch sind – sie haben eines gemeinsam: mit jedem dargebotenen Stück verbinde ich großartige, mitunter berührende Konzerterlebnisse“, erläutert Haiou Zhang das Konzept seiner CD, und ergänzt: „Jedes Stück habe ich mindestens 50 Mal weltweit vorgetragen. Diese vielschichtigen Konzerterfahrungen sind nun in die Aufnahmen eingegangen und erwecken die Tonbilder zu neuem Leben.“
Das Album wurde auf einem C. Bechstein Konzertflügel D 282 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin aufgenommen.