„Es war wieder einmal ein Genuss auf einem Bechstein zu spielen.“
Andreas Grau und Götz Schumacher
Andreas Grau und Götz Schumacher (Jahrgang 1965 und 1966) spielen seit 1981 als Klavierduo zusammen und haben sich seit den 1990er-Jahren als eines der wichtigsten deutschen Klavierduos etabliert. Mehr als ein Dutzend CD-Einspielungen und zahllose Konzerte haben dem Duo weltweite Anerkennung verschafft. Preise bei bedeutenden Wettbewerben ebneten dem Klavierduo Andreas Grau und Götz Schumacher den Weg auf die großen Bühnen: Dem Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb der „Jeunesses musicales“ in Belgrad 1989 folgte noch im selben Jahr der Erste Preis beim Deutschen Musikwettbewerb. Weitere Auszeichnungen wurden den beiden Pianisten beim Vincenzo- Bellini-Wettbewerb im sizilianischen Caltanissetta (1991) und beim Franz-Schubert-Wettbewerb in Graz (1992) zuteil. Dass die beiden zu Beginn immer wieder als legitime Nachfolger der Brüder Kontarsky eingeschätzt wurden, hat vor allem damit zu tun, dass sie neben dem Standardrepertoire aus Klassik und Romantik immer wieder auch Musik des 20. Jahrhunderts spielen. Gleich ihre zweite CD etwa war dem mehr als 70-minütigen „Mantra“ von Karlheinz Stockhausen gewidmet. Allerdings kombinierten Andreas Grau und Götz Schumacher später in ausgefeilten Konzert- und CD-Programmen auch Ligeti mit Schubert, Kurtág mit Bach und Busoni sowie Walzer von Schubert, Brahms und Grieg mit solchen von Hindemith und Rihm. Besonders hörenswert auch ihre Bechstein-Aufnahme mit Variationen und Fugen von Reger, Mozart und Beethoven. Ein dynamisch und artikulatorisch höchst differenziertes, in kontrapunktischen Werken linear-klares, klanglich mal handfest-zupackendes, dann wieder weich-elegantes Spiel zeichnet dieses Duo aus.
Andreas Grau und Götz Schumacher, die beide jeweils einen C. Bechstein Flügel ihr Eigen nennen, spielen heute in den großen Konzertsälen weltweit (Berliner Philharmonie, Gewandhaus Leipzig, Kölner Philharmonie, Tonhalle Zürich, Cité de la Musique in Paris etc.) und arbeiten mit namhaften Orchestern und Dirigenten wie wie Michael Gielen, Lothar Zagrosek, Heinz Holliger, Kent Nagano, Georges Prêtre und Zubin Mehta zusammen. Dabei sind die beiden Pianisten, die vierhändig an einem und an zwei Klavieren agieren, der lebende Beweis, dass man kein Geschwister- oder Ehepaar sein muss, um in der Spitzenklasse der Klavierduos mitspielen zu können.
Fotos: © Gregor Willmes