Rund 50 Pianistinnen und Pianisten im Alter von acht bis 20 Jahren waren für den diesjährigen Klavierwettbewerb ausgewählt worden, der vom Sächsischen Landesgymnasium in Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden veranstaltet und von der Carl Bechstein Stiftung und vom C. Bechstein Centrum Dresden unterstützt wurde. Für die vier Altersklassen hatte Wettbewerbsleiterin Mirjana Rajic zwei hochkarätige Jurys zusammengestellt: Die Professoren Christian A. Pohl (Vorsitz), Dragomir Bratic, William Fong, Roland Krüger und Gesa Lücker vergaben in den Altersgruppen I bis III die Preise. Die Professoren Michel Dalberto (Vositz), Alexsandar Madzar, Henri Sigfridsson, Natalia Trull und Florian Uhlig widmeten sich der Altersgruppe IV (18 bis 24 Jahre), deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer immerhin ein Programm für drei Runden vorbereiten mussten.
Fünf Teilnehmende erreichten das Finale in dieser Altersgruppe, das mit dem Sinfonieorchester der Hochschule für Musik Dresden unter der Leitung von Professor Ekkehard Klemm im Konzertsaal der Hochschule stattfand. So hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer das Vergnügen, dreimal das a-Moll-Konzert von Schumann, einmal das e-Moll-Konzert von Chopin und einmal das Konzertstück für Klavier und Orchester in f-Moll op. 79 von Carl Maria von Weber zu erleben. Lezi Zhang, die bei Professor Matthias Kirschnereit in Rostock studiert, setzte sich mit einer sehr souveränen und gleichzeitig temperamentvollen Interpretation des Schuman-Konzertes in diesem spannenden Finale durch.
Das hohe Niveau des Wettbewerbs zeigte sich auch beim Preisträgerkonzert in der Semperoper, als beispielsweise die 14-jährige Linda Yuan Ravels hochvirtuosen Scarbo zu stürmischem Leben erweckte oder Jonathan Ng (ebenfalls aus der Altersgruppe II) seine flinken Finger in der motorischen Toccata von Pierre Sancan über die Tastatur des C. Bechstein Konzertflügel D 282 sausen ließ. Er teilte sich den 2. Preis in der Altersgruppe II mit Dorothea Hanebuth, die zusätzlich den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Carl Maria von Weber ausgezeichnet worden war und mit dem 1. Satz aus Webers vierter Sonate begeisterte. Wir gratulieren der Stipendiatin der Carl Bechstein Stiftung natürlich besonders herzlich.
Bereits zuvor hatte Eva Hummler als Gewinnerin der Altersgruppe I mit dem Rondo brillante op. 62 gelungen dem Namensgeber des Wettbewerbs gehuldigt. In der Altersgruppe III wurde nur ein Dritter Preis vergeben, der an Daniyl Tyurin ging, der sich mit dem Danse macabre von Saint-Saëns in der Version Liszt/Horowitz ebenfalls als junger Virtuose präsentierte. Eine Liste mit sämtlichen Preisträgerinnen und Preisträgern findet sich auf der Internetseite des Wettbewerbs.
Fotos © Marcus Lieder/Sächsisches Landesgymnasium für Musik Dresden
Sämtliche Preisträger finden sich hier