Gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar und der Hochschule für Musik Franz Liszt haben wir den historischen Flügel von Franz Liszt liebevoll überarbeitet und wieder spielbar gemacht.
Anlässlich des 213. Geburtstages von Liszt wurde der Flügel im Rahmen einer Matinée am 22. Oktober 2024 im Liszt-Haus Weimar eingeweiht. Der international gefeierte Pianist Can Çakmur erweckte Liszts Musik zu neuem Leben - ein unvergessliches Erlebnis!
Der Flügel wurde in seiner über 140-jährigen Geschichte zweimal restauriert. Einmal im Jahr 1961 (im Jahr des Berliner Mauerbaus) und ein zweites Mal 1999. Beide Restaurierungen wurden von der Firma C. Bechstein in Berlin durchgeführt. Da die Mechanik des Instruments zuletzt sehr schwergängig war, wurde sie 2024 überarbeitet. Dabei wurden im Wesentlichen zwei Arbeiten ausgeführt: 1. die Hammerköpfe wurden samt Stiel und Kapsel erneuert, 2. wurde die Klaviatur komplett neu ausgewogen, was durch die neuen, kleineren und leichteren Hammerköpfe erforderlich war.
Durch diese beiden Maßnahmen ergaben sich völlig neue Gewichtsverhältnisse, sodass die Spielart wesentlich leichtgängiger geworden ist – genau so, wie Liszt es zu seinen Lebzeiten gespielt haben könnte! Es ist der letzte Flügel, den Franz Liszt zu Beginn der 1880er Jahre (vermutlich 1881/82) von Carl Bechstein persönlich geliefert und – wie er es gewohnt war – kostenlos zur Verfügung gestellt bekam. Franz Liszt spielte und unterrichtete darauf bis zu seinem Tod 1886. Noch heute dürfen die besten Talente der Universität für Musik Weimar auf ihm spielen.
Die Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, Annette Ludwig, betonte die Bedeutung der Spielbarkeit historischer Instrumente: „Hier kann, wie an nur ganz wenigen Orten in der Welt, ein weitgehend authentisches Klangerlebnis geboten werden.“
Wir danken der Klassik Stiftung Weimar und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar für die wunderbare Zusammenarbeit. Es war uns eine Ehre, dieses besondere Stück Musikgeschichte wieder zum Klingen zu bringen!