„Die Krone ist zurück in der Wigmore Street“, erklärte Terence Lewis bei der „black-tie Press Night“ der neuen Bechstein Hall in London. Und der Künstlerische Leiter des neuen Konzertsaals erinnert damit auch an die nur wenige Häuser weiter gelegene Wigmore Hall, die 1901 von C. Bechstein als Bechstein Hall gegründet worden war und seit der Enteignung 1916 infolge des Ersten Weltkriegs Wigmore Hall heißt.
Die neue Bechstein Hall ist in einem stattlichen Gebäude in der Wigmore Street 22 zu finden, in dem mit der Firma Brinsmead seit 1892 ebenfalls ein Klavierbauer zu Hause war und ebenfalls einen kleinen Konzertsaal betrieben hatte. Die neue Bechstein Hall ist mit 100 Plätzen zwar deutlich kleiner ausgefallen als die erste Bechstein Hall, aber durch ein geschicktes Licht- und Sounddesign wirkt sie optisch wie akustisch deutlich größer!
Bei der Pressenacht spielte Lucy Parham unter dem illuminierten Sternen-Himmel und interpretierte gemeinsam mit der Schauspielerin Juliet Stevenson das Leben von Clara Schumann. Die Texte und Kompositionen waren bestens aufeinander abgestimmt, so dass neben Werken von Clara und Robert Schumann Kompositionen ihres persönlichen und musikalischen Umfelds von Chopin und Liszt über Mendelssohn bis zu Brahms ausgeleuchtet wurde.
Lucy Parham spielte das alles sehr differenziert, wobei die klare, aber nicht trockene Akustik des neuen Konzertsaals ihr hilfreich zur Seite stand. Von feinsten Pianissimo bis zum kraftvollen Forte kamen der C. Bechstein Konzertflügel D 282 und auch der Saal nicht an Grenzen. Lucy sang bezaubernd auf den Tasten und wurde dafür vom fachkundigen Publikum mit heftigem Applaus bedacht.
Der Abend klang mit einem Empfang aus, bei dem die Küche schon einmal ihre großen Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Denn zum Konzept der neuen Bechstein Hall gehört, dass man im eigenen Restaurant des Hauses auch köstlich speisen kann. So vereinen sich musikalische und kulinarische Genüsse zu einem wunderbaren Abend!
Fotos © Chris Christodoulou