Willkommen in der C. Bechstein Pianofortemanufaktur Deutschland
DIE MANUFAKTUR, DIE GRUNDSÄTZE, DIE FAKTEN
Der Standort
Von 1853 bis 1992 war Berlin Firmensitz und Produktionsstandort, zwischenzeitlich nach dem zweiten Weltkrieg mit einem weiteren Standort im fränkischen Eschelbronn. Im Zuge der Umstrukturierung Berlins bekamen produzierende Betriebe im Zentrum der Stadt erschwerte Produktionsbedingungen zu spüren. Bechstein entschied sich zur Übernahme eines alteingesessenen Klavierbaubetriebes, Produktionsstandort der Marke Zimmermann im sächsischen Seifhennersdorf, einer handwerklich orientierten Region der Oberlausitz.
Der Umzug von Berlin und die integrative Qualifizierung der Fachleute vor Ort wurde in den nächsten Jahren ein zentraler Schwerpunkt, ebenso wie ein kontinuierlicher Ausbau des Standorts mit über 20 Mio Euro. Heute ist C. Bechstein Seifhennersdorf weltweit ein Vorzeigebetrieb.
Das Erbe, die Kontinuität
Heute entwickelt die sechste Bechstein-Generation von Klavierbauern, Ingenieuren, Tonmeistern und speziellen Fachleuten für die Bereiche Holz-/Metallverarbeitung/ Oberflächentechnik, die Instrumente des Unternehmens weiter, das Carl Bechstein 1853 in Berlin gründete. Dessen spektakuläre Entwicklung eines unvergleichlich gesanglichen und konzertanten Instruments brachte von Anfang an die Faszination und die enge Verbindung mit den berühmtesten Künstlern und Musikbegeisterten.
Das Erbe, die klangvollsten Instrumente zu machen, wird in der C. Bechstein Manufaktur, die heute in Sachsen steht, aktiv gelebt: Eine Mannschaft von über 170 Spitzenkräften aller Generationen ist fasziniert von der Einzigartigkeit dieser Marke, dieser Instrumente und möchte das Können und Wissen im Team teilen und jeweils der nächsten Generation von Fachleuten weitergeben. Alle Erkenntnisse aus Tradition, Erfahrung und neuester Forschung über die verwendeten Materialien, Arbeitsverfahren und innovativen Praktiken werden kontinuierlich eingesetzt, um das Instrument weiterzuentwickeln und die Feinheiten des Spielwerks und der Klangwelt von Bechstein weiter zu verbessern.
Ein international begehrter Ausbildungsbetrieb
Für C. Bechstein ist es eine ständige Aufgabe, junge Leute aus vielen Nationen für diesen Beruf zu begeistern und einen höchst qualifizierten breiten Fähigkeits-/Kenntnisstand zu vermitteln. C. Bechstein ist für die nachhaltige und umfassende Ausbildung im Klavierbau höchster Qualität weltweit ein führender Betrieb.
Beachtliche Fertigungstiefe
C. Bechstein investiert ständig in Weiterbildung, in beste Fachkräfte, in modernste Fertigungsbedingungen, in breiteste Materialauswahl und Materialpflege. Genauso beständig erfolgt die Ausweitung der Fertigungstiefe, um absolute Qualität von Bauteilen zu erhalten und unabhängig von Zulieferern zu sein. Das ist eine einmalige Entwicklung gegen den Trend der Zunahme von Zulieferteilen / Baugruppen und des Assemblings bei vielen anderen Herstellern. In den nächsten Jahren werden noch weitere Fachbereiche bisher externer Zulieferer integriert.
Kompetenzvorsprung
Was macht den in der Branche weltweit bekannten Kompetenzvorsprung der C. Bechstein Manufaktur aktuell aus?
Die Grunderkenntnisse, Spitzeninstrumente zu bauen, die überlieferte Erfahrung seit 1853, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Materialkunde, der Ver- und Bearbeitung und der Auswirkungen und nicht zuletzt der Dialog zwischen dem Handwerker, dem Ingenieur, den Tonmeistern und den Pianisten! Bei C. Bechstein wird ein streitbarer Dialog um Qualität gepflegt, um ein immer noch vielseitigeres Instruments zu entwickeln, den Hör- und Spielgenuss weiter auszureizen und die Nachhaltigkeit des Bechstein-Instruments als „Freund fürs Leben des Besitzers“ aufzuzeigen.
Die Entwicklung der Instrumente ist bei C. Bechstein ein integratives Gesamtkonzept: es läuft von den Ingenieuren, über die CNC gesteuerte Grundbearbeitung der Materialien, bis zur handwerklichen Begleitung der akustischen Anlage und Ausarbeitung des Spielwerks, um alle klanglichen Aspekte und die Feinfühligkeit eines Spitzeninstruments zu realisieren.
Forschung und Entwicklung
Entwicklung, oder F&E, also Weiterentwicklung der Bauteile und des Instruments, wird von einem Team, besetzt mit Ingenieuren, Holz- und Verfahrenstechnikern, vorbereitet. Das gleiche gilt für die Spezifizierung der Materialien und Zulieferteile. C. Bechstein hat die modernste Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Bereich Flügel und Klaviere in Europa. Die historische Basis, der mythische Bechstein Klang und seine traditionellen Klavierbauverfahren werden den heutigen Anforderungen der modernen Pianistik angepasst. Unsere Instrumente werden durch die Genauigkeit moderner CNC-Maschinen und den Einsatz neuester Computertechnik in der Konstruktionsabteilung immer weiter verfeinert und verbessert.
Zuverlässigkeit in jedem Klima, unter allen Umständen!
Zuverlässigkeit, Präzision im Spielwerk sind auf der Bühne äußerst wichtig. Vor dem Fertigungsprozess werden alle Materialien neben der Umweltverträglichkeit einem umfangreichen Klimatest (Wärme -30 bis + 40 Grad, Feuchtigkeit 10 – 95 %) unterzogen.
C. Bechstein
Klavierbauer
„Beim Intonieren muss man unbeirrbar ein klares Ziel verfolgen. Jedes Instrument muss seinen einzigartigen Klang entfalten können.“
Katrin Schmidt
Der Fertigungsprozess bedingt null Fehler. Das Programm heißt SIX SIGMA
Messen, Prüfen, Auswerten und Beurteilen ist bei jedem gefertigten Instrument der standardisierte Kontrollvorgang. Damit erreicht C. Bechstein das Vermeiden von Fehlern bzw. Schwächen. Die Bechstein Garantiequote liegt bei 0,1 % des Jahresumsatzes, Fehler werden also eher zu Kulanzfällen und die absolute Ausnahme. Natürlich sind alle Prozesse ISO zertifiziert.
Zufriedene Kunden
Bei Bechstein kann der Kunde auf Wunsch mehrere Ausführungen des gleichen Flügel-Modells miteinander vergleichen. Dass eine Auswahlkommission oder ein Privatkunde sich für alle dargebotenen Exemplare begeistert und sie am liebsten alle nehmen würde, ist für uns das größte Kompliment.
Umwelt/ Nachhaltigkeit:
Vordenken und Festlegen: das Zusammenspiel der Materialien Holz und Metall. Die bei C. Bechstein verwendeten Hölzer stammen im Wesentlichen aus Europa und unterliegen bei der Auswahl dem Kriterium der nachhaltigen Forstwirtschaft.
Die Auswahl findet bis zu fünf Jahre vor der Materialverarbeitung statt. Nur ein behutsamer und qualifizierter Trocknungsprozess generiert Stabilität des Materials und einen höchstmöglichen Nutzen und damit zugleich einen sehr geringen Ausschuss bzw. Verschnitt. Für alle Naturmaterialien gilt der gleiche, nachhaltige Auswahlprozess: ob für einheimische deutsche Hölzer wie Buche, Kiefer oder Fichte, oder die Bergfichte aus Südeuropa für das Tonholz.
C. Bechstein leistet einen beachtlichen Beitrag zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen mit nachwachsenden Rohstoffen. Da C. Bechstein statt Masse nur Instrumente der höchsten Klasse fertigt, ist der strenge Auswahlprozess für die beste Holzqualitätsklasse möglich. Leime und Lacke entsprechen dem neuesten Standard für die Technologie, die Verarbeitung ist weitgehend emissionsvermeidend und umfänglich umweltschonend.
C. Bechstein
Klavierbauer
„Ich liebe es mit dem faszinierenden Werkstoff Holz Instrumente zu bauen, die viele Generationen überdauern.“
Uwe Kretschmer
„Meine Expertise ist gefragt, wenn es um die feine Abstimmung der Kräfteverhältnisse im Klangkörper geht.“
Peter Buttig
„Es ist spannend, eigene Akzente bei der Flügelentwicklung setzen zu können.“
Torsten Dreßler
EINIGE AUSGEWÄHLTE STATIONEN AUS DER MANUFAKTUR
Die akustische Anlage
Die C. Bechstein Bauphilosophie ist einzigartig. Eines der wesentlichen Prinzipien ist Art und Weise, wie nahezu alle Bauteile einen Part in der Klangentwicklung spielen. Neben der ganzheitlichen Betrachtung des Instruments als Klangkörper ist höchste Stabilität und Dauerhaftigkeit ein zentraler Punkt. Bechstein Instrumente sind sprichwörtlich unverwüstlich und klangschön. Eine zentrale Rolle kommt dem Klangkörperbau, der akustischen Anlage, zu, einem Komplex aus Resonanzbodenarchitektur, Rastaufbau, beim Flügel das Wandsystem bis hin zum Stuhlboden, dem Lager des Spielwerks.
Der Klangkörperbau - das Herz der Instrumente - ist ausschlaggebend für Ton, Klangentfaltung, Klanglänge, Modulationsfähigkeit, Abstrahlung. Hier bewahren wir das Geheimnis des C. Bechstein Klanges. Alle Klangkörperteile werden im eigenen Haus angefertigt und maßgenau zusammengefügt. Ein weiteres singuläres Merkmal: Bei C. Bechstein werden nur auserlesene und tonfarbenunterstützende Hölzer / Teile im Klangkörperbau benutzt!
Bei allen Voraussetzungen, die das vorherrschende Material Holz vorgibt, sind die Bearbeitungs- und Verleimprozesse unter höchster Passgenauigkeit und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, um nachhaltige Stabilität zu erreichen. Bei diesen Arbeitsprozessen setzen wir handwerkliche Erfahrung in perfekte maschinelle Unterstützung, damit absolute Maßgenauigkeit, um.
Beste Voraussetzungen für Klangqualität:
Ausgesuchte Buche- und Mahagoni-Schichten werden in Spezialpressen zu den Flügelwänden verleimt.
Ruhezeiten
Jeder Fertigungsschritt bedingt nachlaufende Ruhezeiten, um die Stabilität dieses Bauteils für Jahrzehnte sicherzustellen. Die Ruhephasen verlaufen unter optimalen Klimabedingungen. In den Trockenkammern lagern hunderte der wertvollsten Resonanzböden. Die Firma C. Bechstein unterscheidet sich von anderen Herstellern dadurch, dass die Klanghölzer in mehreren, zeitlich voneinander getrennten Stufen zum Resonanzholz reifen und darren. So entstehen die Grundlagen für das sogenannte Dynamik- und Spannungsverhalten. Diese einzigartige Vorgehensweise, weiterbearbeitet in der anschließenden speziellen Dicktenfräsung zur Ausprägung der Tonregisterstärken, entwickelt die ideale Balance der Klangabstrahlung mit der finalen Wölbung und den Spannungsbegrenzungen durch die Innen-/Außenwand der Flügelzarge.
Ob bei der Fertigung der stabilen Rastbalken aus Kiefernholz, der Verleimung der Wände aus Buchen- und Mahagonilagen: Astfreiheit und Materialgüte sind das oberste Gebot. Die Verleimung erfolgt klimaresistent und dauerhaft. Die anschließende Vergütung, der Ruheprozess der verarbeiteten Materialien, sorgt für absolute Dauerhaftigkeit.
Die Härte und die Elastizität des Flügelklangkörpers entscheiden mit über die Klangfarben und das Teiltonspektrum des Instrumentes. Durch die einzigartige Art des Zusammenfügens von Rast und Wänden erzeugt C. Bechstein schon am Anfang der Produktion den charakteristischen, einzigartigen Bechstein-Ton. Aufwendige formschlüssige Holzverbindungen, vorbereitet durch computergesteuerte Spezialmaschinen und die hochfeste Konstruktion sichern die Klangqualität und die Stimmhaltung der C. Bechstein und Bechstein Instrumente über viele Jahrzehnte.
C. Bechstein
Manufaktur
Die Kathedrale der Reife
Die C. Bechstein-Flügelwand hat eine fantastische Stabilität, höchste Spannkraft und schier unbegrenzte Haltbarkeit
Der Zusammenbau der Rast
Der Zusammenbau der Rast - bestehend aus den Wänden und absteifenden Stützen - wird durch eine Vorbearbeitung der Teile auf CNC Maschinen zu einer perfekten, zehntel Millimeter genauen Verbindung.
Das Material der inneren und äußeren Flügelwand besteht aus 3-5 mm starken, ausgesuchten Buchen- bzw. Mahagoni-Schichten und wird in Spezialpressen unter Verwendung eines speziellen Leims in die Form gebracht. Natürlich ist, wie bei allen Arbeitsgängen mit dem Material Holz, nach dem Prozess eine Ruhephase bzw. Trocknungszeit notwendig. Die Qualität der Wände wirkt sich auf die Klangqualität aus.
Die Reife trägt maßgeblich zum Erreichen der guten Tonqualität bei. Das im Reiferaum gebundene Kapital leistet sich C. Bechstein, denn ein Spitzeninstrument braucht eine kontrollierte Aufbereitung. Die Spannungen, die durch das Leimen und Pressen in das Holz hineingearbeitet wurden, sollen gleichmäßig eingelagert werden. Beim Herstellen eines Flügelklangkörpers entsteht durch den Pressvorgang die sogenannte Kernfeuchte, weil durch die gewaltige Kraft der Pressung der Leim durch die Holzporen in die Mitte des Werkstückes drückt. Es braucht Monate, bis das Formstück die Passform „akzeptiert“ hat und der Leim auf natürlichem Weg heraustrocknet. Deshalb ist solch eine Reifezeit entscheidend für die nachhaltige Qualität des Instrumentes, damit das Klangverhalten durch ein unkontrolliertes Arbeiten des Holzes nicht negativ beeinflusst wird.
„Diese einzigartigen Instrumente weiterentwickeln zu dürfen, ist für mich jeden Tag wieder eine besondere Herausforderung. Aber natürlich bin ich nur ein kleiner Teil des großen Ganzen.“
Andreas Richter
Resonanzboden
Beim Herz des Instruments, dem Resonanzboden nebst den stabilisierenden Rippen wird ausschließlich feinjährige Bergfichte aus europäischen Alpenregionen verarbeitet. Die Klimatisierung des Resonanzboden-Holzes kann nach dem Fällen des Baumes einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren einnehmen. Der Bearbeitungsprozess des Herzstücks, also des Resonanzbodens – erfolgt unter den Vorgaben der Entwicklungsabteilung des Unternehmens unter Nutzung computergesteuerter Maschinenbearbeitungsprogramme. Nur damit lässt sich die akustische Leitlinie des Produkts einhalten. Kernbretter aus Hochgebirgsfichte werden nach ihrem gewünschten Frequenzverhalten zusammengefügt. Bei C. Bechstein Meisterstücken wird der Boden durch Verjüngung zu einer Schwingungsmembran und verfügt dann über höchste Strahlkraft und größte Übertragungsgeschwindigkeit. Die Bechstein–Resonanzböden dagegen erzeugen Grundtönigkeit, Eleganz und Entspanntheit.
Damit die Böden ihre sogenannte Krone bekommen und optimal im Verhältnis zu den Saitenschwingungen reagieren, durchlaufen die kostbaren Tafeln mehrfache Zyklen von Befeuchtung, natürlicher Abgabe der Kernfeuchte, Formung, Spannungsauf- und –abbau. Bechstein Resonanzböden sind Meisterwerke, höchst flexibel, dennoch mit perfekter Spannungsbalance.
Auch die Rippenauswahl erfolgt streng nach der gewünschten Klangfarbe. Die Klangfarbenarchitektur unterscheidet bei der Verjüngung spezifisch zwischen dem C. Bechstein- und dem Bechstein-Klangcharakter.
Stege
Die Saitenschwingungen fließen über den Steg auf den Resonanzboden. Der Stegaufbau, die Stegqualität sind ein weiter Qualitätsaspekt. Ob beim bechsteintypischen Massivholz oder bei den C. Bechstein Holzschichten – immer sind der Richtungsverlauf der Holzfasern und das präzise Anpassen und Zusammenspiel weitere entscheidende Faktoren für eine optimale Klangübertragung vom Tastenanschlag über die Mechanik, den Hammerkopf, an die Saiten - und hinein in den hochkomplexen Bechstein Klangkörper. Für die Stege wurde eigens ein Fertigungsprogramm entwickelt, um wiederum einen Präzisionsstandard für das Instrument zu schaffen, dem eine handwerkliche Bearbeitung nicht ebenbürtig sein kann. Bei C. Bechstein hilft diese Präzision zur Erreichen des Klangprofils und des Volumens, das Pianisten immer wieder in höchstes Erstaunen versetzt.
Der Stimmstock – der selbstverständlich dem Gesamtkonzept folgt - besteht aus überkreuz-verleimten Lagen bester Harthölzer und garantiert somit den optimalen Sitz und die Ganggenauigkeit des Stimmwirbels. Beim Zusammenfügen der Holzteile werden alle zukünftigen Spannungselemente für das dynamische und nachhaltige Wirken des Klangkörpers – eine Grundvoraussetzung für eine perfekte Tonunterstützung – berücksichtigt.
C. Bechstein
Klavierbauer
„Der Anspruch an die Metallarbeiten im Klavierbau bei C. Bechstein ist hoch. Es macht mir großen Spaß mich einzubringen und zu spüren wie sehr meine Arbeit geschätzt wird.“
Jochen Christoph
Die Gussplatte
Die Gussplatte, ein wesentliches Bauteil zur Aufnahme der Saitenzugkräfte, die gemäß der ganzheitlichen C. Bechstein Philosophie zusätzlich eine grundtonunterstützende Funktion des Klangkörpers hat, wird in einem speziellen Fertigungsverfahren vorbereitet. Die Bechstein-typische Zusammensetzung des Gusses erbringt eine herausragende Druck-/Zugfestigkeit, eine Grundtonunterstützung der akustischen Anlage sowie Eigendämpfung der metallischen Frequenzen der Gussplatte.
Auch hier wird nach dem Gießprozess eine Ruhezeit und damit Stabilisierung eingehalten, bevor dieses Bauteil auf einer CNC-Maschine bearbeitet wird. Dann wird die Gussplatte perfekt an den Anpassstationen zum Stimmstock gefräst und somit dem Stimmstock angepasst, so entsteht eine Qualität, die sich tonlich auswirkt und durch handwerkliches Bearbeiten nicht ersetzt werden kann. Eine C. Bechstein Platte wird auf ein hundertstel Millimeter genau ihrem Instrument angepasst.
Alle Arbeitsschritte – Bohren, Fräsen, Gewindeschneiden – werden genauestens von sich selbst schärfenden Werkzeugen durchgeführt. Zugleich werden alle Messdaten dieser Arbeitsgänge an die Maschinen zur Holzbearbeitung übertragen. Es ist ein weiterer C. Bechstein Pluspunkt, dass sich die Maschinen der Metall- und Holzbearbeitung untereinander abstimmen, damit sich die Werkstücke in höchster Präzision zueinander fügen. Durch diese einzigartige und intelligente Hand in Hand arbeitende Technik, unser Weg zur Fertigungszukunft 4.0, wird die absolute Passgenauigkeit und damit optimale Verbindung aller Bauteile der akustischen Anlage gewährleistet. Der Ton kann entstehen.
Platte einpassen / Besaiten / Fertigung der Basssaiten
Das Einpassen der Gussplatte unter Berücksichtigung aller Maßkriterien der akustischen Anlage ist eine penible Handarbeit. Alle zukünftigen Spannungs- und Druckfaktoren für die Besaitung werden berücksichtigt: a) die Feinjustierung der schwingenden Saitenlänge, begrenzt durch die Agraffen, b) die Vordersilie bzw. c) den Steg und d) die Duplexscala. Ein Meisterwerk für die zukünftige Tonabstrahlung entsteht, eine Grundlage für ein stabiles, tonhaltendes Instrument ist geschaffen.
Saitenfertigung und Bezug
Bei der Fertigung der Basssaiten wird hochzugfester Stahldraht mit einem nahezu reinen Kupferdraht umsponnen (umwickelt). Trotz aller Präzision der Maschine entscheidet die Kontrolle durch die handwerkliche Führung – Hände, Ohren und Augen gewährleisten Feinarbeit!
Das Aufziehen der Saiten – beim Blankbezug ebenso wie bei den Basssaiten - ist durch das Setzen der Stimmwirbel und die Nutzung der Anhangstifte auf der Gussplatte bestimmt. Dazwischen wird die Saite auf dem Steg positioniert. Ebenso wird die Auflage der Saiten auf der speziell eingemessenen Duplexscala kontrolliert. Dies ist eine Arbeit mit hoher Verantwortung – nach dem Beziehen soll die Saite richtig sitzen und beim Anzupfen erste Tonaspekte aufzeigen.
Das Spielwerk
Die Bechstein Spielart ist wie ein Glacéhandschuh für den Spieler. Sie passt sich mühelos an. Sie ist phantastisch präzise, reagiert ohne jegliche Verzögerung. Das Spiel auf einem Bechstein ist mühelos, absolut kontrollierbar. Genau der richtige Widerstand für den Virtuosen, genau die Eleganz, die sich auch der „normale“ Klavierspieler wünscht. Ein Bechstein lässt die Mühen des Übens vergessen. Am Bechstein kann sich der Spieler komplett auf das Musizieren, auf das Umsetzen der musikalischen Eingebungen konzentrieren. Die Perfektion des Bechstein Spielwerks beginnt mit den Materialanforderungen, der Maßhaltigkeit, der Fertigungskompetenz. Der Hammer wird durch die spielerische Absicht bewegt, nichts stört diesen Schöpfungsprozess. Die ideale Balance zwischen Widerstand und Flüssigkeit. Alle Feinheiten der Eingabe des Spielers werden 1:1 in Feinheiten der Wiedergabe umgesetzt. Mühelos, präzise, intuitiv. Bei Bechstein kann die perfekte Spielart das ganze Potential des hochkomplexen Klangkörpers herausholen und zum Klingen bringen.
Die Klaviatur
Die Tasten aus feinem Fichtenholz als Grundmaterial, sind nach C. Bechstein Spezifikation für die Funktion eines perfekten Hebels bemessen. Der Tastenbelag entspricht den Anforderungen der Pianisten. Ein spezieller Holzrahmen, der sogenannte Klaviaturrahmen, bildet das stabile und präzise Lager der Tasten. Dieser muss zugleich eine feine und reibungsfreie Beweglichkeit der Tasten garantieren. Dies wird erreicht durch Verwendung von feinem Fichtenholz, das an den Positionen der Bohrungen durch Massivholzeinlagen aus härterem Buchenholz verstärkt wird. Zusätzlich werden speziell behandelte Führungsstifte eingesetzt, welche geringste Reibungswerte erzielen.
Die Mechanik
Das Wunderwerk, bestehend aus tausenden Einzelteilen, mit Achsverbindungen in Bechstein Tradition, weiterentwickelt mit innovativsten Methoden. Ein spezielles Trocknungsverfahren für das verwendete Holzmaterial und die Verwendung verschleiß-und reibungsfreier Achslager erzielen Bestnoten und bringen ein absolutes Gefühl der fein nuancierten Leichtgängigkeit des Spielwerkherzes.
C. Bechstein
Klavierbauer
„Ich bin stolz, an der Herstellung eines hoch angesehenen Instruments mitzuwirken.“
Mario Leschke
Der Hammerkopf
Die extrem hohe Bechstein Qualitätskriterien schränken die Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen immer weiter ein. Diesem Missstand begegnet Bechstein mit der Entwicklung und Fertigung eigener Bauteile für das Spielwerk. Ein Beispiel für diese bemerkenswert erfolgreiche Entwicklung ist die Herstellung des einzigartigen Bechstein Hammerkopfes. Über Jahre gesammelte Erfahrungen haben nach vielen Studien und Versuchen die ideale Fertigungsmethode aufgezeigt und einen Hammerkopf mit einem stabilen Kern und einer elastisch-dynamischen Filzummantelung hervorgebracht. Mit diesem Resultat wird das Tonideal, der Bechsteinklang, verwirklicht. C. Bechstein ist der einzige Flügel- und Klavierhersteller aus Europa, der das Know-how besitzt, dieses wichtige Bauteil für die Flügel- und Klavierproduktion selbst im eigenen Hause herzustellen.
Die Dämpfung
Die absolute Perfektion der Mechanik gilt auch für die Dämpfung. Durch die präzise Festlegung der Beschaffenheit und der Einregulierung des Dämpferkopfes und der Filze wird ein weitgehend nebengeräuscharmes und fein abklingendes Abdämpfen der klingenden Saite bzw. des Tones erzielt. Dies ist eine Sisyphusarbeit, um Gleichmäßigkeit für jeden Ton und die Register des Instruments zu erreichen.
Regulation und Feinabstimmung
Alle vorgenannten wesentlichen Baugruppen und Teile des Spielwerks müssen zu- und aufeinander abgestimmt werden. Unzählige handwerkliche Schritte sind von erfahrenen Fachkräften durchzuführen, um das Gesamtgefühl einer perfekten Spielart aufzuzeigen. Der jeweilige Anschlag der Taste, den sich die Spieler sehr unterschiedlich wünschen, muss jetzt final zu einem hochkultivierten Tonerlebnis führen. Der Vielfalt dieser Erlebniswelt sind keine Grenzen gesetzt.
C. Bechstein
Klavierbauer
„Die schönste Aufgabe der Welt: den tonlichen letzten Feinschliff für einen C. Bechstein-Flügel zu kreieren. Schon ein Traumjob!“
Werner Albrecht
Stimmen und Intonation
Das Fachgebiet unserer Tonmeister ist bestimmt von dem höchsten Kenntnisstand für das gesamte Instrument. Die tonliche Substanz und eine perfekte Spielart in allen Registern bilden die Voraussetzung, um bei der Endbearbeitung des Klangs sensibel und facettenreich die Farben des Tones zu einem Gemälde zu mischen. Der Bearbeitung des Hammerkopfes, also dem Erzielen der unvergleichlichen Bechstein-Anschlags- und Tonkultur, werden Tage und Stunden gewidmet.
Die Oberfläche des Gehäuses
Oberflächenbearbeitung ist ein Prozess, der schon frühzeitig alle Gehäuseteile in der Herstellung begleitet. Alle Äußerlichkeiten des Instruments werden nach der Herstellung in der Holzabteilung einer Lackbeschichtung zugeführt. Das beinhaltet grundieren, schleifen, Hauptlack auftragen, schleifen und letztendlich polieren – dazwischen liegen wieder Trocknungs- und Ruhezeiten, denn die Oberfläche muss stabilisiert werden.
Wie bei allen Fertigungsprozessen, nutzen wir bei Bechstein je nach Vorteil für die Qualität modernste Maschinen, oder die lang trainierte Fachkraft für die Handarbeit. Bei allen Arbeitsgängen halten wir Emissionswerte für Lösungsmittel oder Feinstäube auf niedrigstem Niveau, zusätzlich wird bei allen Arbeitsplätzen durch spezielle Absaug- und Filterverfahren die Reinheit der Luft und des Umfeldes berücksichtigt. Die Erhaltung der Gesundheit unserer Mitarbeiter ist uns eine oberste Pflicht.
Das fertige Instrument besticht durch eine exzellente, nahezu spielgleiche Oberfläche. Diese Pracht begeistert und der Glanz ist nachhaltig.
Willkommen in der C. Bechstein Pianofortefabrik Deutschland