Die großen Namen von morgen kennt der Zyklus »Mittagsmusik« schon heute: Zu ihnen zählen die Pianisten Andrey Gugnin, Arsenii Mun, Yoav Levanon und Giorgi Gigashvili, die sich nach internationalen Wettbewerbserfolgen dem Publikum des Wiener Konzerthauses präsentieren.
Geboren 2000 in Tbilisi, Georgien, erlernte Giorgi Gigashvili das Klavierspiel ohne je an eine professionelle Karriere als Pianist zu denken. Seine Leidenschaft galt vielmehr dem Singen und Arrangieren von georgischen Volksliedern und Popsongs. Er nahm sogar an der georgischen Sendung „The Voice“ teil und gewann den Wettbewerb im Alter von dreizehn Jahren! Trotzdem setzte er seine formale musikalische Ausbildung an der Zentralen Paliashvili-Musikschule für begabte Kinder und schließlich am Staatlichen Konservatorium von Tbilisi unter Revaz Tavadze fort.
2019 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb von Vigo, bei dem Martha Argerich die Juryvorsitzende war. 2021 erhielt er den Hortense Anda-Bührle Förderpreis beim 15. Concours Géza Anda in Zürich; es folgte eine Einladung zum Kissinger „KlavierOlymp“, wo er den 1. Preis und den Publikumspreis gewann. Im März 2023 feierte Giorgi einen weiteren großen Erfolg: Er gewann den 2. Preis bei der Arthur Rubinstein International Piano Master Competition und wurde zusätzlich mit dem Junior Jury Preis, dem Preis für die beste Kammermusik und mit 5 von 6 Publikumspreisen bedacht. Im Frühjahr 2024 erhielt er den Terrence Judd-Hallé Award. Sein Debütalbum "Meeting my Shadow" wurde im April 2023 bei Alpha Classics veröffentlicht. Die CD wurde seit ihrem Erscheinen hoch gelobt: Sie zeigt seine ganze Farbpalette – Scarlatti, Beethoven, Skrjabin und Messiaen.
Giorgi verbindet seine Karriere als klassischer Pianist mit seiner Leidenschaft für elektronische und experimentelle Musik: „Georgian on my Mind“ ist ein Programm mit der Sängerin Nini Nutsubidze und kombiniert georgische Volkslieder mit klassischen Werken von beispielsweise Chopin oder Bartók. „Serious Music“ feat. Nikala ist ein einzigartiges Bühnenexperiment bei dem Klassik auf Moderne trifft, eine Synthese aus klassischer und elektronischer Musik. Beide Projekte sowie die Uraufführung seines selbstkomponierten Werks für Orchester, Klavier und Elektronik sind im Rahmen seines Fellowships beim Beethovenfest Bonn im September 2024 zu hören.
Seit 2023 studiert Giorgi Gigashvili bei Kirill Gerstein an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin; davor studierte er zwei Jahre lang bei Nelson Goerner in Genf. Er wird von der Lisa Batiashvili Foundation sowie der stArtacademy von Bayer Kultur und der Orpheum Stiftung zur Förderung junger Solisten unterstützt. Außerdem ist Giorgi BBC New Generation Artist von 2023 bis 2025 und wurde als ECHO Rising Star für die Saison 2025/26 gewählt.
Programm
Domenico Scarlatti: Ausgewählte Sonaten
Josef Bardanashvili: Postlude
Sergej Prokofjew: Sonate Nr. 7 B-Dur op. 83
Fotos © Kelly de Geer und Sorvillo L. Gudagmin (Vorschau)
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