Eine leidenschaftliche Annäherung der bekannten Musiker Norbert Trawöger und Andreas Thaller an die Musik Anton Bruckners.
Die Leidenschaft für Anton Bruckner hat Norbert Trawöger im zarten Alter von acht Jahren erfasst und nie wieder losgelassen. In seinem Journal erzählt er lustvoll von seinen Erfahrungen mit Bruckner und seiner Musik, warnt davor, Schöpfer und Werk zu verwechseln – auch wenn sie in manchem zum Verwechseln ähnlich sind –, stößt dabei auf Schildkröten, Songs wie „Seven Nation Army“, einen gefeierten Rockstar, schwimmende Orgeln oder einen frommen Extremisten. Vor allem aber führt seine Expedition in Riesenhöhlen von symphonischen Ausmaßen. Trawöger ist ein inspirierender Entstauber, zieht Verbindungen ins Jetzt, teilt seine ewige Begeisterung für das Wunder der Musik und erinnert daran, dass Kunst ein unverzichtbarer Begleiter unseres Menschseins ist.
Andreas Thaller wird an diesem Abend einen besonderen Zugang zu den Themen Anton Bruckners eröffnen: durch Improvisation am Klavier. Dieser Ansatz erscheint besonders stimmig, da Bruckner zu Lebzeiten weit mehr als herausragender Improvisator an der Orgel denn als Komponist geschätzt wurde. Viele seiner bekannten Themen könnten tatsächlich ihren Ursprung in spontanen Improvisationen haben.
Thaller geht diesen Weg jedoch rückwärts – er nimmt Bruckners Themen auf und formt sie im Moment der Improvisation neu, macht sie zu einem Teil seines eigenen musikalischen Ausdrucks. Wenn am Ende des Abends die Grenzen verschwimmen, wenn es kaum noch möglich ist zu sagen, was Bruckner und was Thaller ist, und wenn die Differenzierung zwischen Komposition und Improvisation in einer klanglichen Symbiose aufgehoben wird, dann – ja, dann wird die künstlerische Vision dieses Abends wahr.
Mittwoch 18.12.2024 um 19:30
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